22.04.2024 Göttingen und Online.
Vortrag
Lieber rechtzeitig sterben: Assistierter Suizid als Vorsorgemaßnahme
Zeit: 22. April 2024, 14:00-15:30 Uhr
Ort: Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Göttingen, Humboldtallee 38, 37073 Göttingen und Online (via Zoom)
Veranstalter: DFG-Forschungsgruppe „Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens“
Referentin: Dr. Nina Streeck (Universität Zürich)
Nicht selten hegt einen Sterbewunsch, wer an einer unheilbaren Krankheit leidet, die in absehbarer Zeit zum Tode führt. Oft ist es allerdings nicht gegenwärtiges Leiden, das den Wunsch erweckt, vorzeitig zu sterben. Vielmehr macht Angst, was bevorstehen könnte: etwa unaushaltbare Schmerzen, der Verlust der Unabhängigkeit oder die Sorge, seinen Angehörigen zur Last zu fallen. Aus ähnlichen Gründen taucht auch in hohem Alter bisweilen der Wunsch auf, das Leben möge in Bälde enden. In beiden Fällen wird mitunter erwogen, Suizidhilfe in Anspruch zu nehmen. Oft bleibt es jedoch bei dem Gedankenspiel und der Sterbewunsch wird nicht in die Tat umgesetzt.
Beide Sterbewünsche kennzeichnet ein spezifischer Zukunftsbezug, denn eines teilen die Wünschenden: Die Angst vor der Zukunft, genauer: die Furcht, die letzte Lebensphase könne von schwerstem Leid geprägt, ja, unerträglich sein. Ein assistierter Suizid verspricht, der imaginierten Qual zu entgehen. Damit bekommt der Suizid, so er ausgeführt wird, präventiven Charakter, denn es wird vorgebeugt, wie bei jeglicher Prävention: Man handelt, bevor ein befürchtetes Ereignis eintritt. In dem Vortrag geht Nina Streeck dem Gedanken nach, inwiefern sich der assistierte Suizid als präventives Handeln begreifen lässt.
Link zum Meeting: https://uni-goettingen.zoom-x.de/j/64473588424?pwd=TmcweFRWazVxTlFNdHdsWlNSbCtTUT09
Meeting-ID: 644 7358 8424
Kenncode: Streeck
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage.
Kontakt:
Dr. rer. med. Evelyn Kleinert
Institut für Allgemeinmedizin
UNIVERSITAETSMEDIZIN GOETTINGEN
Humboldtallee 38, 37073 Göttingen
Tel.: 0551 / 39- 65302