Im FachbereichMedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die
W3-Professur für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin
unter Beachtung des § 67 Abs. 7 Hessisches Hochschulgesetz (HessHG) zu besetzen; es gelten die Einstellungsvoraussetzungen nach § 68 HessHG.
Aufgaben:
Zu Ihren Aufgaben gehört die Vertretung des Themenfeldes „Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin“ in Forschung und Lehre in seiner gesamten Breite.
Dem Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin ist eine W2-Professur für den Bereich „Global Health, Migration und Kulturwissenschaften in der Medizin“ zugeordnet. Entsprechende Kooperationen innerhalb des Instituts werden erwartet.
Im Bereich der Forschung liegt der Schwerpunkt der Professur auf den Herausforderungen der Medizin des 20. und 21. Jahrhunderts. Fachbereichsübergreifende Kooperationen und die Anbindung Ihrer Forschung an mindestens einen der profilbildenden universitären Schwerpunkt- und Potentialbereiche sind erwünscht. Hierzu zählen die Schwerpunktbereiche „Mechanismen der Wahrnehmung und Anpassung“ und „Kardiopulmonales System (Herz/Lunge)“ sowie die Potentialbereiche „Infektionen, Entzündungen und Wirkstoffe“ und „Kultur – Konflikt – Sicherheit (Schwerpunkt: Östliches Europa)“. Weiterhin ist Ihre Mitarbeit in mindestens einem der Akzentbereiche, an denen der Fachbereich Medizin beteiligt ist (z. B. „Experimentelle und angewandte Neurowissenschaften“, „Ernährung von Mensch und Tier“ oder „e-Health“), erwünscht.
Dabei wird erwartet, dass die Fragestellungen und Erkenntnisse aus der Wissenschaftsgeschichte sowie der Medizinethik insbesondere mit Blick auf neue Technologien und Methoden in die öffentliche Diskussion eingebracht werden.
Sie engagieren sich in der Graduiertenausbildung aktiv in den entsprechenden Graduiertenzentren der JLU (Gießener Graduiertenzentrum Lebenswissenschaften (GGL), Gießener Graduiertenzentrum Sozial-, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften (GGS) oder Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften (GGK)/International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC)) und fördern nach Möglichkeit Brückenschläge zwischen lebenswissenschaftlichen und kulturwissenschaftlichen Graduiertenzentren.
Während Ihrer Tätigkeit an der JLU werden weitere Erfolge in der eigenständigen Einwerbung von Drittmitteln erwartet. Sie sollen sich in bereits bestehende Forschungsverbünde aktiv einbringen, selbständig Forschungsprojekte (vorzugsweise bei der DFG, dem BMBF und/oder der EU) einwerben und sich an weiteren nationalen und internationalen Vernetzungen beteiligen.
Ihre Lehrverpflichtung beträgt 8 Semesterwochenstunden. Sie bringen sich aktiv in die Lehre in den Studiengängen Medizin und Zahnmedizin der JLU ein. Weiterhin engagieren Sie sich im Rahmen des Lehrexports an die Universität Marburg. Sie beteiligen sich zudem am Fachtrack „Formation des Wissens“ im Rahmen des fachbereichsübergreifenden Studiengangs Liberal Arts & Sciences mit Lehrangeboten im Bereich Medizin- bzw. Wissenschaftsethik und -reflexion und/oder am künftigen Fachtrack „Ethik im Kontext“. Ihre Mitarbeit im Rahmen des Aufbaus und der Durchführung eines Studiengangs „Wissenschaftsgeschichte“ in Kooperation mit der Philipps-Universität Marburg wird ebenso erwartet wie die Beteiligung an der Entwicklung und Implementierung von internationalen Lehrangeboten im Rahmen der europäischen Hochschulallianz EUPeace und des digitalen Virtual International Programms (VIP).
Die Universitäten Gießen und Marburg haben mit der Technischen Hochschule Mittelhessen eine Forschungsallianz gegründet (Forschungscampus Mittelhessen), in deren Rahmen die beiden Fachbereiche Medizin eine strukturierte Kooperation auf der Basis abgestimmter Schwerpunkte praktizieren. Von den Bewerberinnen/Bewerbern wird entsprechend die Bereitschaft zur hochschul- und fachbereichsübergreifenden Kooperation und Mitarbeit in Verbundprojekten erwartet.
Eine Integration von Genderaspekten im Bereich von Forschung und Lehre ist ausdrücklich erwünscht.
Voraussetzungen:
Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes Hochschulstudium (vorzugsweise der Medizin oder der Geschichtswissenschaft), die für die Erfüllung der Aufgaben gem. § 67 Abs. 1 HessHG erforderliche Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch eine herausragende Promotion nachgewiesen wird, sowie zusätzliche wissenschaftliche Leistungen (nachgewiesen z. B. durch eine Habilitation oder in Form einschlägiger hochrangiger Publikationen).
Sie sollen auf Ihrem Forschungsgebiet international anerkannt sein und über eine herausragende wissenschaftliche Qualifikation im Bereich Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin verfügen, dokumentiert durch internationale Kooperationserfahrungen sowie hochrangige Publikationen sowohl in medizinischen als auch in kulturwissenschaftlichen, insbesondere wissenschaftshistorischen und medizinethischen Kontexten. Erfolge in der eigenständigen Einwerbung (und Leitung) von Drittmittelprojekten (vorzugsweise DFG, BMBF) werden vorausgesetzt. Eine Schwerpunktsetzung Ihrer bisherigen wissenschaftlichen Arbeit im Bereich des 20. und 21. Jahrhunderts ist erwünscht.
Darüber hinaus wird der Nachweis einer besonderen pädagogischen Eignung als erforderliche Befähigung vorausgesetzt, um das Fachgebiet in der akademischen Lehre und in der Graduiertenausbildung in seiner vollen Breite zu vertreten. Dabei sollen Sie umfassende Erfahrungen in der Organisation und Durchführung von Lehrveranstaltungen im Themenfeld Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin sowie in der curricularen Lehre für Studierende der Medizin und Zahnmedizin nachweisen, insbesondere im Kontext des Querschnittsbereichs 2 der Approbationsordnung für Ärzte (ÄApprO) „Geschichte, Theorie, Ethik der Medizin“ sowie „Medizinische Terminologie/Sprache in der Medizin“.
Bei Überschreitung der grundsätzlichen Altersgrenze von 50 Jahren setzt die Begründung eines Beamtenverhältnisses gem. § 66 Abs. 3 Satz 2 und 3 HessHG i. V. m. § 11 Hessische Laufbahnverordnung (HLVO) ein besonderes dienstliches Interesse voraus.
Die JLU strebt einen höheren Anteil von Frauen im Wissenschaftsbereich an; deshalb bitten wir qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben. Aufgrund des Frauenförderplanes besteht eine Verpflichtung zur Erhöhung des Frauenanteils. Die JLU verfolgt auch das Ziel einer verstärkten Gewinnung von Führungskräften mit Gender- und Familienkompetenz. Die JLU versteht sich als familiengerechte Hochschule. Bewerberinnen und Bewerber (m/w/d) mit Kindern sind willkommen. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignung bevorzugt.
Zu den Einstellungsvoraussetzungen und erforderlichen Bewerbungsunterlagen bitten wir, die Hinweise in unserem Informationsblatt zu beachten. Darüber hinaus erbitten wir zusätzliche Angaben auf unserem Bewerbungsbogen.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit den erforderlichen Unterlagen über das Onlineformular bis zum 27. März 2025 unter Angabe der Referenznummer K-01/25 an die Präsidentin der Justus-Liebig-Universität Gießen.