Stellungnahme: „Professionelle Pflege in Niedersachsen ist bunt!“ – Ethikkommission für Berufe in der Pflege Niedersachsen spricht sich für Vielfalt und Toleranz in der Pflege aus
In der Versorgung von Menschen mit Pflegebedarf stehen wir in der Bundesrepublik Deutschland vor großen Herausforderungen. Die Vielfalt der Mitarbeitenden unterschiedlichster Nationalitäten, Kulturen und Religionen in der Pflege sorgt für die Aufrechterhaltung der pflegerischen Versorgung von Menschen in Niedersachsen. Sie steigert die pflegerische Qualität durch den Erfahrungsaustausch und das Fachwissen aus anderen Ländern. Die professionelle Pflege wie auch die Medizin wachsen dabei durch internationale Erkenntnisse. Diese tragen zu einer Verbesserung der Pflege, Versorgung, und Begleitung von Menschen mit Unterstützungsbedarf bei.
Pflege ist ein bedeutender gesellschaftlicher Ort, der sich durch lebendige Integration, Vielfalt und Toleranz auszeichnet und von seinem professionsethischen Grundverständnis her unvereinbar ist mit Ausgrenzung, Diskriminierung und Intoleranz. Die Grundlage für ein verantwortungsvolles ethisches Handeln von Pflegefachpersonen ist der Ethikkodex des International Council of Nurses (ICN). Dieser besagt, dass „[…] Kolleg*innen aus anderen Kulturen und Ländern nicht [diskriminiert werden dürfen], weder aufgrund ihrer Nationalität noch wegen ihrer ethnischen oder kulturellen Zugehörigkeit oder Sprache“ (ICN, S. 19).
Die Ethikkommission für Berufe in der Pflege in Niedersachsen sieht es vor dem Hintergrund des pflegerischen Berufsethos als unverzichtbar an, dass alle Pflegefachpersonen in Niedersachsen „[…] ein Umfeld [fördern], in dem die Menschenrechte, Werte, Bräuche, religiösen und spirituellen Überzeugungen von Einzelnen, Familien und Gemeinschaften von allen anerkannt und respektiert werden. Die Rechte von Pflegefachpersonen sind Teil der Menschenrechte und sind zu wahren und zu schützen […]“ (ICN, S. 9).
Die Ethikkommission für Berufe in der Pflege in Niedersachsen spricht sich für Integration, Vielfalt und Toleranz in der Pflege aus. Schutz- und Gleichbehandlungsrechte genießen alle pflegebedürftigen Personen ebenso wie Menschen mit einer Behinderung. Die Mitglieder der Ethikkommission lehnen jegliche Form von Diskriminierung und Ausgrenzung am Arbeitsplatz von internationalen Mitarbeitenden ab – unabhängig davon, ob sie von Kolleg*innen, Patient*innen, Bewohner*innen oder von An- und Zugehörigen ausgeht.
Information:
Die Ethikkommission für Berufe in der Pflege wurde durch das niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung berufen. Ihre 17 Mitglieder geben beruflich Pflegenden Hilfestellung, indem sie zu berufsethischen Fragen der Pflegepraxis beraten und Stellungnahmen zu aktuellen Themen erarbeiten.
Kontakt:
Ethikkommission für Berufe in der Pflege, Niedersachsen
Geschäftsstelle
Humboldtallee 36
37073 Göttingen
Telefon: 0551-39 35345