Call: Multiple ökologische Krisen und menschliche Gesundheit

– Call for Abstracts

26. Workshop des Arbeitskreises „Medizin-Theologie-Ethik“
Multiple ökologische Krisen und menschliche Gesundheit: Verantwortung der Gesundheitsberufe

Zeit: Freitag/Samstag, 30./31. Januar 2026

Ort: Hochschule für Philosophie München

Um in Gesundheit leben zu können, ist der Mensch auf geeignete Rahmenbedingungen wie saubere Luft, Zugang zu Trinkwasser, Ernährungssicherheit, Schutz vor extremer Hitze bzw. Kälte etc. angewiesen. Diese natürlichen Voraussetzungen sind durch die multiplen ökologischen Krisen wie Artensterben, Klimawandel, Luftverschmutzung, Anreicherungen von Schadstoffen im Trinkwasser und viele weitere aktuell bedroht. Die ökologischen Krisen haben unmittelbar Auswirkungen auf die Gesundheit von Menschen. Gleichzeitig ist das Gesundheitswesen selbst u.a. durch die Produktionsbedingungen von Arzneimitteln und anderen Hilfsstoffen, Energie- und Flächenverbrauch, Abfall- und Schadstoffeintrag auch Mitverursacher dieser Krisen. So entfällt beispielsweise ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Emission von Treibhausgasen auf den Gesundheitssektor, Schätzungen gehen von 5% aus. Professionell im Gesundheitswesen Tätige sind damit nicht nur als Bürger*innen von diesen Krisen betroffen, sondern auch in ihrer professionellen Rolle, als für die Gesundheit von Menschen und die Vermeidung von Krankheiten ausgebildete und verantwortliche Personen angefragt und es haben sich bereits zahlreiche Initiativen auf unterschiedlichen Ebenen gegründet, die in vielfacher Weise in diesem Themenfeld aktiv werden.

Das kommende Treffen des AK „Medizin – Theologie – Ethik“ widmet sich den besonderen Bezügen von Gesundheit und den multiplen ökologischen Krisen und will dabei zunächst die verschiedenen Facetten des Problemfeldes umreißen. Hierzu gehören zum einen die verschiedenen professionellen Aufgaben und das Ausloten von Verantwortlichkeiten von Gesundheitspersonal auf unterschiedlichen Handlungsebenen und den zugehörigen professionsethischen Grundlagen: auf der Mikroebene im Gegenüber zu Patient*innen, auf der Mesoebene in Bezug auf die Transformation des Gesundheitswesens hin zum resilienten Umgang mit zukünftigen Gesundheitsherausforderungen auf Grund der ökologischen Krisen sowie zu mehr Nachhaltigkeit (z.B. green hospital/grüne Praxis) sowie in der Advocacy-Rolle von Expert*innen für Gesundheitsfragen auf der Makroebene in politischen und gesellschaftlichen Transformationsprozessen. Ebenso soll die Relevanz der Überschreitung planetarer Grenzen für Gesundheitsentscheidungen (z.B. bei Familiengründung) von Patient*innen beleuchtet und die Bedeutung alternativer Welt- und Naturvorstellungen für die menschliche Gesundheit und das Agieren innerhalb planetarer Grenzen reflektiert werden.

Der AK Medizin-Theologie-Ethik lädt zur gemeinsamen Diskussion ein und fragt nach Beiträgen aus aktuellen Forschungsvorhaben und Projekten im Bereich Medizin, Pflege, Theologie und Bioethik, die sich dem Verhältnis von ökologischen Krisen und Gesundheit widmen. Eingeladen sind Wissenschaftler*innen aus den Bereichen Medizin, Pflege, Theologie sowie Philosophie/Ethik, Sozialwissenschaften und angrenzenden Disziplinen, bis zum 22.Dezember ein Abstract zum angekündigten Thema einzureichen (1 Seite A4).

Kostendeckung: Für die eingeladenen Teilnehmer*innen können wir die Reise- und Übernachtungskosten übernehmen (hierfür wird eine begrenzte Anzahl von Hotelzimmern in München reserviert). Für alle anderen Teilnehmer*innen, die am Thema interessiert sind (Anfrage in einem kurzen Motivationsschreiben mit Arbeitsgebiet/Interessensfokus – begrenzte Plätze!), ist die Teilnahme kostenlos, jedoch müssen entsprechende Reise- und Übernachtungskosten selbst getragen und organisiert werden.

Abstracts und Motivationsschreiben sind zu senden an:

Prof. Dr. Julia Inthorn

Hochschule für Philosophie

Kaulbachstr. 31/33

80539 München

E-mail: julia.inthorn@hfph.de