Konferenz: Ethische Chancen und Risiken von Digitalisierung in der Psychiatrie

21.05.2025 Göttingen

Zeit: 21.05.2025, 10:00 bis 16:30 Uhr
Ort: Universität Göttingen, Tagungszentrum an der Sternwarte

ab 09:30 Registrierung 

10:00 Uhr Begrüßung

10:15 – 10:45 Uhr Jakob Kaminski (Berlin): Embedded Ethics bei der Entwicklung eines digitalen tools für Menschen mit psychischen Erkrankungen

10:45 – 11:15 Uhr Joschka Haltaufderheide (Potsdam): Embedded Ethics in der Psychiatrie – Neue Wege am Schnitt- punkt psychiatrischer und digitaler Forschung

11:15 – 11:45 Uhr Manuela Dudeck (Ulm): Von der Fußfessel zum Nanochip – Digitalisierung im Maßregelvollzug 

11:45 – 12:15 Uhr Dirk Hesse (Moringen): Digitalisierung in der forensischen Psychiatrie

12:15 – 13:00 Uhr Mittagspause

13:00 – 13:30 Uhr Matthias Koller (Göttingen): Totalbeobachtung durch Digitalisierung?

13:30 – 14:00 Uhr Knut Schnell (Heidelberg): Einsatz der Patient:innenreise in der ethischen Beurteilung medizini- scher IT am Beispiel der ePA

14:00 – 14:30 Uhr Andreas Meißner (München): Die elektronische Patientenakte (ePA) – Gefährdete Schweigepflicht 

14:30 – 15:00 Uhr Kaffeepause

15:00 – 15:30 Uhr Sabine Müller (Berlin): ePA – Datenschutz und PaVentennutzen

15:30 – 16: 00 Uhr Giovanni Rubeis (Greifswald): Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) in der Psychotherapie 

16:00 – 16:15 Uhr Verabschiedung

Digitalisierung in der Medizin und insbesondere in der Psychiatrie eröffnet ein weites Feld von Veränderungen in der Versorgung von Patient:innen. Die Implementierung von „Digitalisierung“ in der Psychiatrie umfasst verschiedene Anwendungsbereiche mit dem Ziel der Optimierung psychiatrischer Versorgung, verbesserter Zugangsmöglichkeiten zur Diagnostik und Behandlung und zur Evaluation von Behandlungen. Dabei bieten beispielsweise digitale Gesundheitsanwendungen wie Apps für Patient:innen die Möglichkeit, durch online-basierte Interventionen eine Behandlung zu unterstützen. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) umfasst neben Möglichkeiten der Therapieplanung auch Möglichkeiten bei der Frühdiagnostik psychischer Störungen, aber auch in Therapieverfahren. Vorstellbar sind auch digitale Anwendungen, die die Therapieverfahren optimieren und die Anwendung überprüfen. Weiterhin stellt die elektronische Patientenakte eine Möglichkeit der Datenerhebung und -speicherung dar, die zur Verbesserung der medizinischen Versorgung beitragen soll.

Aus medizinethischer, psychiatrischer und juristischer Perspektive werden diese neuen Entwicklungen mitunter kontrovers diskutiert. Inwieweit verändert sich durch Digitalisierung die psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung von Patient:innen? Welche Vorteile, aber auch welche Risiken sind damit verbunden? Können digitale Anwendungen den Zugang zur psychiatrischen Versorgung vereinfachen oder bestimmten Gruppen den Zugang sogar erschweren? Welche Grenzziehungen sind aus ethischer und rechtlicher Perspektive mit Blick auf die spezifische Situation von Menschen mit psychischen Erkrankungen von Bedeutung?

Die Arbeitsgruppen „Ethik in der Psychiatrie“ und „Digitalisierung und Gesundheit“ in der AEM möchten diesen Fragen einer gemeinsamen Veranstaltung aus einer interdisziplinären Perspektive nachgehen. Die Veranstaltung richtet sich an Mitglieder beider AGs sowie die interessierte (Fach-)Öffentlichkeit.

Veranstalter:
Eine Tagung der AG „Ethik in der Psychiatrie“ in der AEM in Zusammenarbeit mit der AG „Digitalisierung und Gesundheit“ in der AEM und dem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen

Organisationsteam:
Anna-K. Schomburg (Göttingen), Jakov Gather (Bochum), Christin Hempeler (Bochum), Dirk Hesse (Moringen), Sebastian Laacke (Greifswald)

Anmeldung: Wir bitten um Anmeldung bis 11.05.2025 per E-Mail unter bochum-salus-project@rub.de Es werden Fortbildungspunkte bei der Ärztekammer Niedersachen beantragt.

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Wir danken der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) für die finanzielle Förderung der Tagung.