10.12.2024 Augsburg
13. Augsburger Forum für Ethik in der Medizin
Geschlechtersensible Medizin: Gesundheit für alle!
In der Medizin wird zu wenig „diskriminiert“!
Zeit: Dienstag, 10. Dezember 2024, 19:00-20:30 Uhr
Ort: Universitätsklinikum Augsburg, Großer Hörsaal
Die Gender-Sensibilität unserer Gesellschaft zeigt sich in intensiven Diskussionen um die Vermeidung der sprachimmanenten Diskriminierung von Frauen und Menschen mit nicht binärer Geschlechtsidentität.
In der Medizin ist das Problem zu geringer Geschlechtersensibilität im Gegensatz dazu eines der zu geringen Geschlechter-Diskrimination im Wortsinn, also des Bewusstseins, dass Erkenntnisse, die an männlichen Probanden gewonnen werden, nicht ohne weiteres auf Frauen übertragbar sind. Es ist zwar allgemein bekannt, dass Alkohol von Frauen langsamer verstoffwechselt wird als von Männern, aber wie bekannt sind die geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Symptome bei einem Herzinfarkt? Der in vielen Bereichen propagierte Weg zu personalisierter Therapie muss über diese Einsicht führen! Die medizinische Datenbasis ist männer-wendig. Der Vortrag spannt mit zahlreichen Beispielen einen Bogen von den historischen Grundlagen dieses Befundes zum Ausblick auf zukünftige Probleme, wenn KI-basierte Algorithmen aus der verfügbaren Datenmenge vermeintlich passgenaue Strategien ableiten.
Referentin: Prof. Dr. Marie-Christine Dabauvalle
Sprecherin des Gender-Forums der Julius- Maximilians- Universität, Würzburg
Moderation: Prof. Dr. Klaus Arntz
Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Angewandte Ethik, Universität Augsburg