Call: Künstliche Intelligenz und nicht-menschliche Entitäten

– Call for Abstracts

Symposium
Künstliche Intelligenz und nicht-menschliche Entitäten: auf der Suche nach Synergien aus unterschiedlichen philosophischen Debatten

Zeit
: 20.-22. Februar 2025
Ort: Internationales Wissenschaftsforum Heidelberg, Hauptstraße 242, 69117 Heidelberg

Veranstalter:
PD Dr. Nadia Primc; Raphael Brähler; Ines Schröder, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin (Universität Heidelberg)

Hintergrund:
„Künstliche Intelligenz stellt uns vor neue Herausforderungen“ – so (oder ähnlich) lautet eine häufig geäußerte Diagnose in der gesellschaftlichen und ethisch-philosophischen Debatte rund um Künstliche Intelligenz (KI). Insbesondere Machine Learning (ML) und Large Language Modelle (LLM), aber auch antizipierte Formen einer generalisierten KI, werfen (vermeintlich neue) komplexe ethisch-philosophische Fragen auf, unter anderem hinsichtlich der Fähigkeit von KI zu eigenständigem Handeln (agency) und Urteilen, zur Selbstregulation oder gar Autonomie, des moralischen Status von KI, der Grenzen und Voraussetzungen von Verantwortungszuschreibung beim Einsatz von KI, oder auch des Vertrauens in KI – um nur einige zentrale Themenkomplexe zu nennen.
Diese Fragestellungen sind in ihrer Ausrichtung und den argumentativen Grundlagen aber weder gänzlich neu, noch beschränken sie sich auf den Bereich der Technikphilosophie. Zum einen wurden ähnliche Debatten bereits in anderen Teilbereichen der Philosophie (und verwandter Disziplinen) in Bezug auf andere Entitäten geführt. Zu nennen wäre etwa in der Tierethik die Frage hinsichtlich des moralischen Status und der ethisch relevanten Eigenschaften von Tieren, in der Unternehmensethik die Frage hinsichtlich der Verantwortung und des Akteur-Status von Unternehmen, oder in der Philosophie der Biologie die Frage hinsichtlich der teleologischen Struktur von Organismen. Zahlreiche weitere Beispiele lassen sich anführen, unter anderem aus dem Bereich der Philosophie des Geistes, der Wirtschaftsethik, der Philosophie der Biologie, der Wissenschaftsphilosophie, oder auch der Rechtsphilosophie. Zum anderen ist der Blick auf weitere Entitäten und Teilbereiche der Philosophie auch deswegen relevant, da die Konzeptualisierung von KI notgedrungen Auswirkungen auf das Selbstverständnis des Menschen hat, ebenso wie auf die philosophische Abgrenzung und Konzeptualisierung weiterer Entitäten, wie etwa Tiere, Organismen, Unternehmen, sowie weitere natürliche, soziale, oder auch künstliche Systeme.

Ziel:
Vor diesem Hintergrund möchte unser mehrtägiges Symposium der Frage nach übergreifenden, für die ethisch-philosophische Debatte rund um KI relevanten Analysen aus unterschiedlichen Teilbereichen der Philosophie nachgehen. Das Format richtet sich explizit an alle Teilbereiche der Philosophie und verwandte Disziplinen. Gemeinsam soll im Rahmen des Symposiums erforscht werden, wie Konzepte aus diesen Teilbereichen füreinander und insbesondere für die Debatte um KI genutzt werden können. Gegenstand der Beiträge aus unterschiedlichen Teilbereichen soll die philosophische Auseinandersetzung mit Eigenschaften und Konzepten verschiedener Entitäten, Systeme und Akteur*innen stehen, immer mit Fokus auf die Relevanz dieser Debatten und konzeptuellen Klärungen für die ethisch-philosophische Einordnung unterschiedlicher Formen von KI-Technologien. Aus diesem fach- und bereichsübergreifenden Austausch erhoffen wir wertvolle Beiträge zur KI-Debatte zu erschließen und zu verhindern, dass bereits geleistete begriffliche und argumentative Analysen in der Debatte um KI unnötigerweise wiederholt werden.

Was die Teilnehmer*innen des Symposiums erwartet:
Das Symposium bietet allen Teilnehmer*innen die Möglichkeit ihre eigene Forschung zu den oben genannten Themenschwerpunkten im Rahmen eines Vortrages vorzustellen sowie mit anerkannten nationalen und internationalen Expert*innen aus unterschiedlichen Teilbereichen der Philosophie zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Im Fokus des Symposiums steht der interaktive und intensive fachliche Austausch der Teilnehmer*innen über einen Zeitraum von drei Tagen. Wir begrüßen ausdrücklich die Bewerbung von Wissenschaftlicher*innen in frühen Karrierephasen.

Fahrt- und Übernachtungskosten werden übernommen.

Wenn der Call Ihr Interesse geweckt hat, schicken Sie bis zum 30. September 2024 einen Kurz-CV(u.a. fachlicher Hintergrund, Affiliation, akademischer Werdegang, Forschungsschwerpunkte) sowie einen Abstract(max. 2.500 Zeichen, inkl. Leerzeichen) mit dem Themenschwerpunkt, den Sie im Rahmen des Symposiums vorstellen und diskutieren möchten an folgende E-Mail-Adresse: raphael.braehler@histmed.uni-heidelberg.de.

Bei Rückfragen können Sie sich wenden an raphael.braehler@histmed.uni-heidelberg.de oder ines.schroeder@histmed.uni-heidelberg.de

Das Organisationsteam freut sich auf Ihre Themenvorschläge!