Konferenz: Vortragsveranstaltung aus Anlass des 50. Todestages von Prof. Dr. Werner Leibbrand

11.06.2024 München.


Vortragsveranstaltung aus Anlass des 50. Todestages von Prof. Dr. Werner Leibbrand

Zeit: 11. Juni 2024, 18-20 Uhr
Ort: Seminarraum 001, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Lessingstraße 2, 80336 München

Veranstalter: Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität; die Professur für Ethik in der Medizin am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie die Münchner Vereinigung für Geschichte der Medizin e.V.

Werner Leibbrand (23.01.1896-11.06.1974) war Arzt und Medizinhistoriker in Berlin, Erlangen und München. Sein Leben reichte von der Kaiserzeit und Weimarer Republik über den Nationalsozialismus bis weit in die Zeit der BRD. Als Nervenarzt in Berlin befand sich der vielseitig begabte Leibbrand in engem Austausch mit den Intellektuellen der Hauptstadt in den 1920er- und 1930er-Jahren. Er wurde zum Gegner der Nationalsozialisten und im Zweiten Weltkrieg nach Bayern zwangsversetzt; mit seiner jüdischen Ehefrau musste er schließlich 1944/45 untertauchen. Nach dem Kriegsende wurde Leibbrand Direktor der Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen, gründete das Universitätsseminar für Medizingeschichte und fungierte als einziger deutscher Sachverständiger im Nürnberger Ärzteprozess. 1953 folgte er einem Ruf an die LMU München, wo er das Institut für Geschichte der Medizin leitete.

In den vergangenen Jahren sind durch biographische Forschung und bei der Aufarbeitung der Erlanger NS-„Euthanasie“ neue Erkenntnisse zusammengetragen worden. Zum 50. Todestag gilt es, die vielschichtige Persönlichkeit Leibbrand vorzustellen und zu würdigen.

Programm:

Begrüßung
Prof. Dr. med. Georg Marckmann, MPH, Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), Vorstand des Instituts für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin

Werner Leibbrand in der Bewältigung der NS-Geschichte – Neuere Forschung zur „Euthanasie“ und Ethik in der Medizin
Prof. Dr. med. Andreas Frewer, M.A., Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Professur für Ethik in der Medizin

Erinnerungen an Werner Leibbrand als Leiter des Münchner Instituts für Geschichte der Medizin (1953-1969)
Dr. med. Helmut Waldmann, Psychiater und ehemals Doktorand bei Werner Leibbrand in München

Diskussion
Moderation: Dr. Felix Sommer, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, LMU

Im Anschluss sind alle Teilnehmer*innen zu einem Stehempfang eingeladen.

Über die Referenten des Abends:
Der Arzt und Sozialpsychiater Dr. med. Helmut Waldmann war am hiesigen Institut in den 1960er-Jahren Assistent und hat bei Leibbrand im Fach Medizingeschichte promoviert.

Der Medizinhistoriker und -ethiker Prof. Dr. med. Andreas Frewer forscht seit vielen Jahren zur Geschichte des Fachgebiets und hat mehrere Bände mit Bezug zu Leibbrand wie auch
der NS-„Euthanasie“ vorgelegt.

Anmeldung und Kontakt:
Wir bitten um Anmeldung bis zum 03. Juni 2024 an folgende E-Mail-Adresse: felix.sommer@med.uni-muenchen.de