Konferenz: Ethische und praktische Aspekte freiheitsentziehender Maßnahmen

19.09.2023 Online.

Online-Seminar
Freiheit bewahren – Einschränkungen reduzieren: Ethische und praktische Aspekte freiheitsentziehender Maßnahmen

Zeit: 19. September 2023, 9:00-13:00 Uhr
Ort: Online
Veranstalter: BBT-Gruppe, Zentralbereich Christliche Unternehmenskultur und Ethik

Referent: Dr. phil. Arnd T. May, Medizinethiker, Trainer für Ethikberatung im Gesundheitswesen, Geschäftsführer „Zentrum für angewandte Ethik“, Erfurt

Der Deutsche Ethikrat schreibt in seiner Stellungnahme „Wohltätiger Zwang“ aus dem Jahr 2018: „Professionelle Sorge soll einerseits selbstverständlich stets das Wohl der Sorgeempfänger befördern oder wenigstens erhalten und andererseits ihre Selbstbestimmung gerade auch dann ach­ten, wenn ihre selbstbezogenen Entscheidungen für andere schwer oder gar nicht nachvollziehbar sind.“ Diese beiden Aspekte treten besonders zueinander in Spannung, wenn bei Bewahrung der Selbstbestimmung eine schwere Selbstgefährdung der betroffenen Personen in Kauf genommen werden müsste. Für den Ethikrat sind das „die Situationen, in denen infrage steht, ob die Verletzung der Selbstbestim­mung in der Form von Zwang wohltätig ist“.

Die angesprochene Spannung wird überdeutlich, wenn es um das Thema der freiheitsentziehenden Maßnahmen geht. Aus der ethischen Perspektive heraus sind die wesentlichen Felder der Selbstbestimmung und der Fürsorge berührt. Diese beiden Prinzipien müssen dann in vielen Fällen mitei­nander abgewogen werden. Die rechtliche Perspektive will die Grenzen der Persönlichkeit schützen und dafür sorgen, dass Menschen tatsächlich nur dann in ihrer Freiheit ein­geschränkt werden, wenn kein anderer Weg mehr zur Ver­fügung steht, sie und andere zu schützen. Schließlich sind praktische Wege zu finden, wie der Einsatz freiheitsentzie­hender Maßnahmen auf das notwendige Minimum reduziert werden kann. Hierzu gehört auch die Sensibilisierung für die weniger auffälligen Freiheitseinschränkungen, die im Alltag von Einrichtungen vorkommen können.

Ziele:

  • Sensibilisierung für die Problemstellung freiheitsentziehender Maßnahmen aus ethischer Sicht
  • Reflexion der ethischen Anforderungen an die Sorgebeziehung
  • Vermittlung der rechtlichen Rahmenbedingungen und Verfahren
  • Darstellung von Praxisbeispielen zur Reduzierung freiheitsentziehender Maßnahmen

Zielgruppen:

Ärzt*innen, Therapeut*innen und Pflegende, Mitglieder von Ethikkomitees, Mitarbeitende der Hospizarbeit und alle, die sich für das Thema interessieren

Anmeldung:

Zentrale der BBT-Gruppe

Peter Richter

Kardinal-Krementz-Str. 1-5

56073 Koblenz

Anmeldung bitte per Mail über diese Adresse:  Veranstaltungen-Ethik@bbtgruppe.de

Angemeldete Teilnehmer*innen erhalten im Vorfeld der Veranstaltung die Zugangsdaten.

Teilnehmerbeitrag:

50,00 Euro inklusive Arbeitsmaterialien/ Handouts  der Referenten

Eine Rechnung wird im Anschluss an die Veranstaltung erstellt. Bitte teilen Sie bei Anmeldung die Rechnungsanschrift mit.


Eine Akkreditierung als ärztliche Fortbildung wird bei der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz beantragt.